Hochalpine Bergtour auf den Silberpfennig (2600m) im Gasteinertal – Wandern in unmarkiertem und weglosem Gelände in einer einzigartigen Landschaft
Eine Bergtour auf den Silberpfennig im Gasteinertal zählt zu den wahren Wander-Highlights der Region. Der Silberpfennig ist mit 2600m der höchste Berg von Bad Hofgastein, zählt zur Goldberggruppe, und sollte aufgrund seiner herrlichen Rundumaussicht in keinem Wandertourenbuch fehlen. Nicht zu unterschätzen sind jedoch die 1500 Höhenmeter und die Wegdistanz von 18,5 Kilometern bei dieser Bergtour.Wir starten früh morgends bei Dunkelheit die Wanderung auf den Silberpfennig im Angertal bei der Talstation der Kaserebenbahn. Dort sind für Fahrzeuge genügend kostenfreie Parkflächen vorhanden. Das Wetter für die Region ist sonnig prognostiziert und uns erwartet am heutigen Tage ein herrlicher Sonnenaufgang.
Mit großer Vorfreude wandern wir in südwestlicher Richtung taleinwärts. Die klare, kalte Nacht hat die Temperaturen ordentlich gesenkt und wärmende Handschuhe sind angebracht. Auf breitem Forstweg wandern wir entlang vom Schattbach und blicken auf die Lange Wand vom Silberpfennig, welcher gerade mal seine Konturen preis gibt.
Wir verlassen die Forststraße und wandern am unmarkierten Knappensteig bergan. Wild geht es anfänglich durch Gestrüpp und in unwegsamen Gelände hoch bis wir einen Bach queren. Auf den rutschigen Steinen ist höchste Vorsicht angebracht, den ein kaltes Bad wäre jetzt nicht erstrebenswert. Kurz darauf erreichen wir den Wandersteig, welcher sich in gutem Zustand befindet. Vorbei an einem Jägerstand geht es steil den Wald empor. Unser Aufstieg Richtung Silberpfennig wird im unteren Teil von röhrenden Hirschen begleitet, welche im Herbst Ihre Paarungszeit haben. Zügig geht es vorran und viele Höhenmeter werden überwunden. Entlang einer Schlucht mit einem Bachbett wandern wir bergan und blicken vorsichtig in die Tiefe.
Nach gut 1,5 Stunden erreichen wir die Baumgrenze und passieren eine Jagdhütte, welche wir rechts liegen lassen. Nun flacht der Anstieg etwas ab und wir genießen erste wärmende Sonnenstrahlen, welche lange von den Badgasteiner Bergen Subnerkogel und Zittrauer Tisch geblockt wurden. Die Südhänge des Kalkbretterkopf erstrahlen im roten Sonnenlicht der aufgehenden Sonne und die morgendliche Ruhe ist einzigartig schön.
Der Wanderweg dreht nun nach rechts Richtung Ecklgrubensee. Wir verlassen diesen und begeben uns ins weglose Gelände Richtung Silberpfennig. Unzählige Steinblöcke, Felsstufen, Grasbüschln und Preiselbeer- und Schwarzbeer-Stauden begleiten uns bergan, wobei auf den Steinblöcken äußerste Vorsicht angesagt ist, da diese vereist sind.
Auch die Tierwelt meint es heute gut mit uns. Eine große Gruppe schaufreudiger Gemsen sonnen sich in den Felswänden am Silberpfennig und zeigen uns, wie gut sie klettern können. Dieses Schauspiel genießen wir und erfreuen uns über diesen herrlichen Wandertag.
Nach etwas mehr als 2 Stunden Gehzeit nimmt nun auch der Gipfel vom Silberpfennig seine Form an. Wir wandern auf einer flachen Hochebene und gehen auf eine letzte Felsstufe zu, welche auch den Grat des Silberpfennig darstellt. Der Berg steilt sich nochmals auf und wir klettern mit äußerster Vorsicht die rutschigen Steinblöcke hoch.
Am Grad angekommen, erwartet den Bergwanderer ein herrlicher Tiefblick auf die Bockhartseen und den dahinter liegenden Kolmkarspitz. Hervorzuheben sind nun die freien Blicke auf Schareck, Sonnblick, Goldzechkopf, Hocharn, Ritterkopf und den Großglockner.
Über einige Steinblöcke wandern wir das mäßig ausgesetzte Grad in nordwestlicher Richtung bis zum Gipfelkreuz, welches wir in 2 Stunden und 45 Minuten Gehzeit (ohne Pausen) und einer Wegstrecke von 8,2 Kilometern erreichen. Aktuell können wir das Gipfelkreuz am Silberpfennig leider nur in liegender Position sehen, da es den widrigen Witterungsbedingungen der letzen Jahrzehnte nicht mehr stand gehalten hat. Bei einer ausgibigen Jause bestaunen wir die umliegende Bergwelt und den extrem coolen Rundumblick!
Für den Abstieg vom Silberpfennig haben wir uns die Wanderroute über die Gadaunerer Hochalmen vorgenommen, welche von der Distanz etwas länger ist als der Aufstiegsweg. Wir wandern in nordwestlicher Richtung auf einem Bergpfad das Grad entlang und etwas ausgesetzt über einige Felstürme bergab zur Baukarlscharte (2492m). Ab der Baukarlscharte wird der Wanderpfad wieder flacher und es geht in angenehmen Gefälle bergab. Wir wandern entlang der Felswände von Gadauner Höhe und Gasteiner Höhe dem Ecklgrubensee sowie dem Kalkbretterkopf entgegen. Auf den schön gelegenen Ecklgrubensee blicken wir hinab und umgehen diesen entlang der Südwand vom Kalkbretterkopf.
Über den Breitfeldboden wandern wir in Richtung Gadaunerer Hochalmen, welche in herbstlich eingefärbter Pracht sich präsentieren. Beim Abstieg blicken wir nochmals zurück auf den Silberpfennig sowie auf die gelegenüberliegenden Flanken der Türchlwand und das Wandergebiet der Schlossalm.
Wir passieren die Gadaunerer Hochalm und wandern über gekennzeichnete Wanderwege dem Tal entgegen. Nach gut 5,5 Stunden reine Gehzeit (ohne Pausen) erreichen wir wieder unseren Ausgangspunkt im Angertal.
Die Bergtour auf den Silberpfennig im Gasteinertal erfordert aufgrund des zumeist weglosem Gelände beste Kenntnisse der Region. Dann steht einer genußvollen Wanderung in einem herrlichem Gebiet nichts mehr im Wege.
Einzigartiger Ausblick vom Silberpfennig in der Goldberggruppe
Wander Tour vom Angertal auf den Silberpfennig
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